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Unser Pfarrer Karl-Heinz Schubert

Veröffentlicht am: 03.01.2010, 19:26 Uhr - von: Micha Schubert

22.10.: Liebe Gemeinde, vielleicht hätte ich schon früher schreiben sollen, aber ich habe das in dem ganzen Trubel nicht wahrgenommen. Wie dem auch sei - hier einige Informationen für euch:


Mein Vater hatte am Mittwoch früh einen Schlaganfall. Das bedeutet, dass eine Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn vorliegt. Da das Gehirn unbedingt mit Blut versorgt werden muss, ist es lebensnotwendig, so schnell wie möglich zu handeln. Er wurde auch sehr zügig nach Annaberg ins Krankenhaus gebracht. Die CT hatte allerdings zum Ergebnis, dass nicht nur eine kleine Nebenader, sondern eine der vier Hauptadern betroffen ist (schwerer Schlaganfall). Dies hat zur Folge, dass das Standard-Vorgehen bei Schlaganfällen in einem solchen Fall oft nicht erfolgreich ist.


Deshalb entschied man sehr schnell, meinen Vater nach Altenburg/Thüringen zu fliegen, wo man die Verstopfung lösen konnte. Er liegt im künstlichen Koma und die Lage ist trotz erfolgreichem Eingriff weiterhin überaus kritisch. Die nächsten 3-5 Tage sind nun für ihn entscheidend.


Ich bitte nun um zwei Dinge. Erstens: Bitte bleibt dran am Gebet. Vielen Dank auch an alle, die schon jetzt an ihn und an uns denken. Die zweite Sache ist die: Meine Mutter braucht (wie ich empfinde) auch Zeit für sich (was nicht heißen soll, dass hiermit bestehende Kontakte abgebrochen werden sollen!).


Sollten weiterhin Fragen bestehen, könnt ihr mich unter 17007 oder 0174/240 215 20 anrufen. Ein Dank geht auch an die Kirchenvorstandsmitglieder, die sich am Mittwoch-Abend sogleich um organisatorische und fürsorgliche Dinge gekümmert haben.


24.10.: Es ist nun eine Lungenentzündung hinzugekommen, was allerdings nichts Ungewöhnliches sei. Er bekommt deshalb Antibiotika. Ein Problem, das auch noch auftauchen kann, ist, dass der Aufwachvorgang aus dem Koma schwierig wird.


26.10.: Der Zustand bleibt weiterhin stabil, was ein Grund zum Danken ist. Eine Hirndehnung ist bislang ausgeblieben. Wenn die Untersuchungsergebnisse morgen ebenfalls gut sind, würde man ihm systematisch (über einen Zeitraum von mehreren Tagen) kleinere Dosen zur Erhaltung des Komas zuführen, so dass er aufwachen kann.


27.10.: Die Lungenentzündung verschlimmert sich und das Antibiotikum schlägt nicht an. Auch eine zweite Art Antibiotika zeigt bislang keine Verbesserung. Das Aufwecken aus dem Koma ist damit in die Ferne gerückt.


28.10.: Die seit zwei Tagen schlechten Werte sind wieder auf einen halbwegs normalen Pegel gerückt. Er kann wieder voll beatmet werden und der Puls scheint sich auch zu stabilisieren.
Ich soll außerdem ein herzliches Dankeschön von meiner Mutter weitergeben (natürlich auch vom Rest von uns) für die vielen Gebete und Mühen von euch!


31.10.: Der Puls war aufgrund von Kreislaufproblemen erhöht und musste medikamentös behandelt werden. Nun können die Tabletten langsam wieder abgesetzt werden. Außerdem hat er Fieber (welches allerdings nicht in der Lungenentzündung begründet liegt), weshalb derzeit etwas Kühlung nötig ist. Insgesamt ist er noch nicht ganz über den Berg, aber immerhin inzwischen wieder auf dem Weg dahin.

Und um weiteren Fragen vorzubeugen: Etwas Neues gibt es frühestens wieder am Montag nach eine Routineuntersuchung zu berichten.


05.11.: Ich sollte mal wieder etwas schreiben, obwohl es nicht wirklich viel Neues zu berichten gibt: Die Lungenentzündung blieb wider Erwarten recht hartnäckig, weshalb Routineeingriffe teilweise verschoben werden mussten. Insgesamt geht es der Lunge nun etwas besser. Im Allgemeinen ist es aber immer wieder ein Auf und Ab... Von einem Koma-Aufwecken ist derzeit noch keine Rede. Es kann in 3 Tagen oder auch in 2 Wochen möglich sein.


09.11.: Es geht ihm wieder schlechter und er sieht auch überhaupt nicht gut aus. Die Lunge hat hohe Entzündungswerte und außerdem ist die Beatmung recht schwierig.


12.11.: Seit Dienstag-Abend heißt es, dass er nur noch wenige Stunden hat. Die Beatmung erfolgt derzeit mit ausschließlich Sauerstoff, was für das Gehirn weiter schädlich ist.


15.11.: Am Freitag wurden wegen der stetigen Verschlechterung des Zustandes die Medikamente zum künstlichen Koma-Erhalt abgesetzt, woraufhin er nun in einen tiefen echten Komazustand fiel. Die Lunge hat sich seither auch nicht gebessert und viele natürliche Reflexe fehlen vorerst. Zusätzliche Infos kann man auch in einem offenen Brief an die Gemeinde von meiner Mutter hören.


18.11.: Wider Erwarten ist der Zustand inzwischen etwas besser, allerdings auch noch nicht außer Lebensgefahr. Weiterhin besteht außerdem noch immer erhöhte Körpertemperatur, welche nun aufgrund des etwas stabileren Zustandes medikamentös behandelt werden kann.


21.11.: Aufgrund einer Lungenkomplikation gab es gestern eine erneute Beatmungskrise. Der Zustand ist heute wieder etwas stabiler. Wir müssen uns also weiter in Geduld üben.


25.11.: Heidi: Micha und ich waren heute zum Chefarztgespräch. Er konnte uns leider noch keine Entwarnung geben. Nach nunmehr 5 Wochen Koma mit schweren Krisen ist das Schlimmste wohl immer noch nicht überstanden. Ein 2. Schlaganfall auf der anderen Seite und schwere, immer wiederkehrende Lungenentzündungen haben ihre Spuren hinterlassen. So müssen wir weiter mit dieser Ungewissheit leben. Was wird Gott wohl noch mit Karl-Heinz und uns vorhaben? Bloß gut, dass wir in Gottes Arme flüchten können. Danke für eure Gebete!


29.11.: Der Zustand erscheint uns nun leicht gebessert. Er hat kein Fieber mehr und das künstliche Koma wurde weiter zurückgenommen. Wie viel er letztendlich wirklich wahrnimmt ist allerdings fraglich. Auch die Atmung hat sich leicht gebessert - er kann zwar inzwischen wieder selbständig atmen, benötigt aber immer noch einen überhöhten Sauerstoffanteil.


06.12.: Unser Pfarrer ist seit gestern Abend wieder unter Komamedikamenten, sein Zustand hatte sich nach erneuter Lungenentzündung verschlechtert. Fieber wieder gestiegen. Vorher gab es einige Tage mit Wachkoma und relativ stabilem Zustand. Wir müssen uns weiterhin in Geduld üben und brauchen eure Gebete.


10.12.: Er ist noch immer im künstlichen Koma, sonst geht es ihm aber gut: Er hat kein Fieber und die Atmung ruhig.


17.12.: Zur Zeit gibt es eine leichte Besserung. Er liegt wieder im Wachkoma und es gibt leichte Bewegungen in der rechten Hand. Die Augen sind tagsüber offen, der Lid- und Hustreflex ist wieder da und er kann den Mund wieder schließen. Heidi hatte den Eindruck, dass er sie versteht und aufnimmt, was sie sagt. Er selbst kann allerdings nicht sprechen. Die linke Seite ist wie erwartet komplett gelähmt. Ansonsten gibt es einen leichten Fieberanstieg zu vermelden und die Lunge ist weiterhin instabil - er muss also weiter beatmet werden.


20.12.: Das Gute zuerst: er hat kein Fieber mehr, es muss aber immer noch Sauerstoff zugeführt werden. Er bekommt auch wieder Koma-Medikamente, weil Anzeichen von erheblichen Stress vorhanden waren, welche wahrscheinlich auf Schmerzen zurückzuführen sind.


01.01.: Ihr Lieben. Heute am 1. Januar 2010 um 06.13 Uhr ist Karl-Heinz heimgegangen. Er starb ruhig, wie uns die Schwester erzählte. Heidi konnte gestern Abend noch bei ihm beten und singen. Wir danken euch allen ganz herzlich für eure Gebete, Grüße und Zeichen der Anteilnahme. Der Termin für die Beerdigung wird demnächst bekannt gegeben.


03.01.: Die Trauerfeier und Beerdigung findet am Freitag, dem 08.01.2010 um 13.30 Uhr statt. Außerdem soll noch am Donnerstag 18.00 Uhr Gelegenheit sein sich von ihm in der Friedhofshalle zu verabschieden.